Zeitschrift-Artikel: Ein steinernes Herz – und eine betende Mutter

Zeitschrift: 147 (zur Zeitschrift)
Titel: Ein steinernes Herz – und eine betende Mutter
Typ: Artikel
Autor:
Autor (Anmerkung): Von einem Freund, der ungenannt bleiben möchte

online gelesen: 1551

Titel

Ein steinernes Herz – und eine betende Mutter

Vortext

Text

› Wie ruft Gott einen Menschen? Zum Beispiel durch eine Mutter, die jahrelang für ihren Sohn betet – eine gläubige chinesische Mutter vom Land. Ihr Mann und sie unterhalten eine Tomatenzucht, aber der erwachsene Sohn zieht in die 1.000km entfernte Großstadt um zu studieren. Hier vergisst er alles, was er zu Hause gelernt hat. Doch sein Gewissen pocht. In dieser pulsierenden Metropole verspürt er über viele Jahre, das er hier in der Hast, in dem Trubel keine Erlösung von seinen Sorgen findet. › „Sie suchen, was sie nicht finden ...“ Inzwischen ist er glücklich verheiratet, hat zwei gesunde Kinder. Und noch immer – obwohl er es bis zu einer Eigentumswohnung geschafft hat – noch immer ist diese große Unruhe in ihm. Er spürt, dass die Menschen der Großstadt etwas suchen, was sie jedoch nicht finden. Geld, Gier, Geiz, Einsamkeit – das sind die „Tugenden“ der Großstadt. Dreckige Luft – Superreiche und Bettelarme direkt nebeneinander. Leere, nichts als Leere und Habsucht um ihn herum. Und auch sein Herz ist davon eingenommen. Hier in Chinas Metropolen zählen Geld und Erfolg wesentlich mehr als Liebe. Doch wo kann der junge Geschäftsmann Liebe finden? Seine Mutter weiß es: bei Jesus. Sie betet immer weiter für ihren verlorenen Sohn. Dann, im Jahr 2012, schenkt Gott ihr Gewissheit: Ihr Sohn wird die Liebe finden. Er wird Menschen begegnen, welche von der Liebe Gottes ergriffen sind. Und diese Menschen werden ihm das zeigen, wonach er und seine Frau schon seit Jahren suchen. › „Only love ...!“ Eine Mutter, die betet – immer weiter betet. Er, der Sohn, besucht seit einigen Monaten einen Untergrund-Bibelkreis. Hier erlebt er eine Liebe, die zum Greifen ist: In den Christen, die sich um ihn und seine Familie bemühen. Er wird auf eine Hochzeit eingeladen – eine ganz besondere. Zwei junge, missionarisch tätige, einheimische Christen geben sich vor vielen Zeugen das „Ja- Wort“. Er ist eingeladen und darf am Tisch von Braut und Bräutigam sitzen – darf die Liebe in Christus erleben. Sein steinernes Herz wird berührt. Zum ersten Mal in seinem Leben spürt er diese tiefe Liebe, dieses dreifache Band. Am Hochzeitstisch darf er erleben, wie Menschen sich gemeinsam Gott weihen, wie sie sich Liebe versprechen – im Namen des Herrn Jesus. Sie nehmen ihn, den harten Geschäftsmann, mit an ihre Tafel, mit in ihre Familie. Ein paar Stunden später schreibt er: „It was only love what I felt!“ Only love. Bedingungslose Liebe – ja, das passiert, wenn ein Mensch Gott erfährt, wenn er Gott begegnet. Seitdem lässt er keinen Bibelkreis mehr aus. Er beginnt zu beten, er sucht Gott. Doch es ist schwer, unendlich schwer in einem Land wie diesem. Hier zählt keine Liebe, hier zählt nur Geld, Ruhm und Macht. Gefangen in dieser Kultur fängt sein Herz an zu schmelzen. Die Mutter betet weiter für ihren Sohn, seine Frau und die beiden Enkel. Wann werden sie Jesus finden? Im Wohnzimmer der Mutter hängt der Vers, den alle Christen kennen: „Denn also hat Gott die Welt geliebt ...“ Sie betet weiter, der Bibelkreis betet weiter. Sie lesen extra für ihn ab 1. Mose 1,1 und erklären dem „steinernen Herzen“, wie Gott den Menschen befreien will, nachdem dieser in Sünde gefallen ist. Die Bedeutung der Röcke von Fell, die vergebene Schuld – all das lernt der Geschäftsmann jetzt kennen. sie die Gewissheit und Verheißung, dass ihr Sohn die Liebe erkennen würde. Nun betet sie weiter, dass ihr Sohn die Liebe annimmt und ein neues Leben mit Jesus beginnen kann. Noch dringt er nicht durch, noch hat er Angst, dass er dann in Schwierigkeiten gerät. Hier laufen die Dinge anders, hier sind es nicht die kleinen Geschenke, hier sind es die großen, die unmoralischen, welche den Umsatz sichern, die gute Schule, die beste Uni ... › China „tickt“ anders ... Hier läuft es anders, hier hat man Freunde die Freunde haben, hier wird „genetzwerkt“, so heißt es ganz seriös – doch dahinter stecken unglaubliche Machenschaften. Hier kommt man nur weiter, wenn Mann ... oder Frau ... Wie soll er dann als Christ handeln? Sorgt Gott dann für die Familie? Was sagen die Schwiegereltern, die in der Partei sind? Hat Gott so viel Macht, kann man ihm das auch anvertrauen? Es läuft doch gerade so gut, die Geschäfte funktionieren, man hat ja einen Weg gefunden ... Was passiert mit meiner Wohnung, mit meinen Krediten? Geht dann alles kaputt, wenn ich bekenne, dass ich Christ bin? Die Mutter betet weiter, das Gott ihm seine Macht erweist, auch wenn es unglaublich zu sein scheint. Nur Gott kann ein steinernes Herz verwandeln ... › Und wir? Leben wir für Jesus, lieben wir wie Jesus? Laden wir die „Bösen“ zu unserer Hochzeit ein? Unser Herr Jesus tat es – und diese Christen dort in China auch. Sie leben die Liebe ihres Lebens, aus Dankbarkeit ihrem Heiland gegenüber. Die Mutter betet weiter, hofft und bangt um ihren einzigen Sohn.

Nachtext

Quellenangaben