Zeitschrift - Nummer 82:

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Ort: Meinerzhagen
Nummer: 82
Jahrgang: 1998
Ausgabe: 0
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Text Titelseite

Mit Ausharren laufen
den vor uns liegenden Wettlauf

Hebräer 12,1

Vorwort

Liebe Leser,

wenn Sie dieses Heft in Händen halten, dann werden die Ereignisse, die momentan noch die Medien beherrschen, - außer für solche, die unauslöschliche schlimme Eindrücke davon mit sich herumtragen müssen - wieder mehr und mehr in den Hintergrund treten und allmählich den täglichen, oft sehr viel kleineren und unspektakulären Problemen weichen. Unglaublicher Einsatz und Hilfe bis zur Erschöpfung ist geleistet worden in dem kleinen Ort Eschede, der bis zum 3. Juni 1998 um 10.58 Uhr den meisten Menschen in Deutschland unbekannt war. Fast wie letztes Jahr im Oderbruch, wo über einen gewissen Zeitraum aus weiten Entfernungen Menschen kamen und sich spontan zur Verfügung stellten. Sie haben Großartiges geleistet und verdienen dafür Dank und Anerkennung. Der allgemeine und alltägliche Trend ist das aber nicht, denn die Individualisierungswelle der letzten Jahre hat mehr in die Richtung einer Abkapselung geführt, bei der man aus der Distanz und der Anonymität heraus Hilfe leisten kann. Bei solch markanten Ereignissen könnte man dann Helfender sein, ohne daß das die eigene Lebenseinstellung sein müßte.

Geht es uns nicht manchmal (oder vielleicht gar öfter) so, daß wir gerne da helfen, wo wir auffallen, wo es spektakulär ist, wo man sagen kann: "Da war ich auch dabei"? Gut, das darf so sein, wenn wir auch sonst in kleinerem Rahmen das zu tun gewohnt sind, was dann in einer solch besonderen Umgebung geschehen kann: Dienen. Die Bibel zeigt, daß Menschen, die einen herausragenden Dienst für Gott taten, erst in den unspektakulären Dingen des Alltags eine Schule durchlaufen mußten. Josef mußte erst einige Jahre in Gefangenschaft dienen und dann im Gefängnis verbringen, bevor er der Stellvertreter des Pharao wurde. Mose verbrachte nach 40 Jahren als Pflegesohn am Hof des Pharao noch weitere 40 Jahre als Hirte in einem unbedeutenden Landstrich.

David wuchs als Hirte heran und war ein Geächteter und Verfolgter, bevor er als Mann nach dem Herzen Gottes König von Israel wurde. Und der Herr Jesus Christus lebte erst 30 Jahre als Zimmermannssohn in einer Stadt am Rand von Israel, bevor er in die Jahre seines öffentlichen Dienstes eintrat, die nur etwa 10 Prozent der Zeit seiner Vorbereitung betrugen.

Nur dadurch, daß man täglich die vor den Füßen liegenden Aufgaben wahrnimmt und tut, bekommt man Beständigkeit (Eph 2,10). Wieviele Arbeiten im Reich Gottes sind schon angefangen und nicht zu Ende geführt worden, weil man mehr auf Spektakuläres aus war als darauf, einfach zu dienen. Und wieviel Stolz ist dadurch entstanden, daß man nicht im Kleinen treu war, bevor man etwas allgemein Beachtetes tat. Gott bildet seine Diener im Geringen und Verborgenen heran, weil sie dadurch in erster Linie aufgabenorientiert anstatt erfolgsorientiert werden. Wenn Gott einen Menschen in seiner Schule vorbereitet hat, dann wird er durch Lob und Anerkennung nicht aus dem Konzept gebracht, sondern macht weiter mit den Aufgaben des nächsten Tages - selbst wenn diese wieder in die Anonymität führen sollten. Der Herr sieht und würdigt es - und eigentlich sollte das zunächst genügen.

Herzliche Grüße

Inhaltsübersicht

Jakob Kroeker - Beiseite genommen - S.3

Gerard Kramer - Jesus Christus kommt wieder! - S.4

Wolfgang Bühne - Streiflichter aus Lateinamerika - S.7

Leserfragen - Ist es vertretbar, Gott durch Tänze anzubeten? - S,11

Matthias Kremer - Die Sonne - lautlose Kraft (Teil 3) - S.13

Gerrit Alberts - Selfmade-Götter am Ende des 20. Jahrhunderts - S.15

Margret Jank- Erste Gebetsstunden bei den Yanoamös - S.18

Stephan Holthaus - Was wir brauchen - S.19

Die Bücherecke - S.21

Erfasste Artikel:

Artikel Gerrit - Selfmade-Götter am Ende des 20. Jahrhunderts
Artikel Wolfgang - Streiflichter aus Lateinamerika
Artikel Wolfgang - Leserfragen: Ist es vertretbar, Gott durch Tänze anzubeten?
Artikel Stephan - Was wir brauchen
Artikel Margret - Erste Gebetsstunde bei den Yanoamös
Artikel Jakob - Beiseite genommen
Artikel Gerard - Jesus Christus kommt wieder!
Artikel Matthias - Die Sonne - lautlose Kraft (Teil 3)
Buchbesprechung Wolfgang - Margaret Jank: Wie auf einem anderen Stern Mission unter Yanoamö-Indianern in Venezuela
Buchbesprechung Wolfgang - Alexander Strauch: Biblische Ältestenschaft Ein Aufruf zu schriftgemäßer Gemeindeleitung
Buchbesprechung Wolfgang - Georg Huntemann: Die Selbstzerstörung des Christentums überwinden
Buchbesprechung Wolfgang - lsobel Kuhn: Die mich suchen/ In der Arena
Buchbesprechung Wolfgang - Winrich Scheffbuch: Jenseits der endlosen Meere - Abenteuer Weltmission
Buchbesprechung Ralf - Leben ist mehr - Impulse für jeden Tag
Buchbesprechung Ralf - Stephan Holthaus: Trends 2000 - Der Zeitgeist und die Christen
Buchbesprechung Ralf - Heinzpeter Hempelmann: Glauben wir alle an denselben Gott? - Christlicher Glaube in einer nachchristlichen Gesellschaft

Text Rückseite

Die RECHTE Nachfolge kommt nicht

dadurch zustande,

daß gepredigt

wird:

Du sollst Christus nachfolgen;

sondern dadurch, daß man davon predigt,

was CHRISTUS

für mich getan hat.

Begreift und empfindet ein Mensch dies

recht tief und wahr, wie unendlich viel es ist,

so folgt schon die

NACHFOLGE.

Soren Kierkegaard

(1813 - 1855)