VKZ: Ort: Meinerzhagen Nummer: 87 Jahrgang: 1999 Ausgabe: 0 |
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Text Titelseite |
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Mit Ausharren laufen Hebräer 12,1 |
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Vorwort |
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Liebe Leser, haben Sie sich auch ein wenig von dem Geschehen am 11. August dieses Jahres anstecken lassen? Hier in Stuttgart konnte man der Faszination fast nicht ausweichen, auch nicht dem Rummel, wurde doch hier dem Ereignis ein mehrtägiges Stadtfest gewidmet. Wovon ich schreibe? Wissen Sie es nicht mehr? Da war doch die Jahrhundertsonnenfinsternis, über die man heute kaum noch jemand reden hört! Ich wollte es eigentlich auch nicht, wäre nicht am nächsten Tag in der örtlichen Tageszeitung ein Bild der Sonnenfinsternis erschienen, das in Istanbul aufgenommen worden war. In Stuttgart war es nämlich bewölkt, man konnte das Jahrhundertereignis nicht mit bloßem Auge sehen. Aber in Istanbul war das Naturereignis besonders schön zu beobachten. Eine Woche später war wieder von Istanbul zu lesen. Jetzt war die Stadt besonders durch das Erdbeben, über das man heute noch redet und rätselt, in Mitleidenschaft gezogen worden. Und die Erde ist um das Erdbebenzentrum unterhalb von Izmir immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Wie nahe liegen doch Schönheit und Vergänglichkeit in der Schöpfung beieinander! Kurz darauf sollten zwei Neffen, vier und sieben Jahre alt, zu uns in die Ferien kommen. Die zwei sind das blühende Leben - und wer sie kennt, der kann nicht anders als sie lieben. Kurz bevor wir sie abholten fiel an ihrem Wohnort der Vater eines Freundes vom Traktor und verletzte sich dabei tödlich. Als wir die beiden lebendigen Quirle abholten, waren wir auch noch bei der Beerdigung. Wie nahe hegen doch Leben und Tod beieinander! Dabei stellte sich mir die Frage, ob wir in den Tagen, in denen es uns gut geht, auch bedenken, dass das nicht immer so bleibt, dass es sich auf einen Schlag ändern kann? Der Prediger Salomo gibt in seinem Buch zu bedenken, dass man die Jugendzeit genießen soll, sich echt an ihr freuen soll, weil die Tage kommen, die einem nicht gefallen, gegen die auch keine Kuren auf Schönheitsfarmen helfen. Stellen wir uns dem Prozeß des Alterwerdens? Oder suchen wir noch immer den Jungbrunnen, der alles stoppt und uns wieder jung werden läßt? Soweit es Zeit gibt, wird es immer Alterung geben, wird das Vergangene nicht wiederherstellbar sein. Unvergängliche Schönheit wird es erst in der Ewigkeit geben. Hier auf der Erde vergeht sie nur zu oft oder wird plötzlich zerstört. Mose drückt das in Psalm 90 so aus: "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." Eine ähnliche Bemerkung macht er in 5Mo 32,29, kurz vor seinem Tod. Diese Einsicht führt zu Weisheit. Das Jahr geht jetzt wieder seinem Ende zu, die Tage werden kürzer und kälter, die Natur erstirbt wieder - wie jedes Jahr vor dem Winter. Vielleicht nehmen wir uns einmal bewußt das Ende dieses Jahres zum Anlaß, die Vergänglichkeit alles Irdischen zu bedenken. Das Ende dieses Jahrtausends, das Ende der Schöpfung, unser begrenztes Dasein. Es ist gut, dies auch an den Tagen, an denen es uns gut geht, vor Augen zu haben, weil wir dann vor Übermut bewahrt bleiben. Herzliche Grüße |
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Inhaltsübersicht |
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Johan F. MacArthur - Geistliche Einmütigkeit hat Vorrang - S.3 Wolfgang Bühne - Wenn einem Führer der Kragen platzt - S.4 Wolfgang Bühne - Erste Früchte auf chemieverseuchtem Boden - S.7 Wolfgang Bühne - "Ein Judas in der geistlichen Hierarchie Nischni Novgorods..." - S.10 Alexander Selbel - Die neue Toleranz - S.13 Hermann Grabe - Genauer betrachtet - Kurze, erbauliche Wortstudien - S.15 Michael Bühne - Reiner Zufall - S.16 Aus alten Briefen - S.18 Die Bücherecke - S.21 |
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Erfasste Artikel:
Artikel Wolfgang - Wenn einem Führer der Kragen platzt... |
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Text Rückseite |
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Sinne täglich nach über Tod und Leben, Matthias Claudius |