Liebe Freunde!
»Ich habe auf Mitleiden gewartet, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden.« Psalm 69,20
Andrew Gillespie wird mit einer niederschmetternden Diagnose konfrontiert – man hat Knochenkrebs bei ihm festgestellt. Er muss sich damit auseinandersetzen, was das bedeutet: Wochenlange Krankenhaus-Aufenthalte, Chemo-Therapien, Isolation, Übelkeit, Haarausfall, usw. Andrew ist Schüler der Roanoke Catholic School in Virginia. An seinem letzten Schultag vor der Krebsbehandlung kommt er wie gewohnt in seine Klasse. Er weiß, was auf ihn zukommt – man sieht es ihm an. Und seine Klassenkameraden wissen es auch. Sein Freund Patrick Rand hat für Andrew eine Überraschung vorbereitet – ehe er leidet... Als Andrew Gillespie sich von seinen Klassenkameraden verabschieden will, hört er ein surrendes Geräusch. Er traut seinen Augen kaum: sein Freund Patrick hält einen Haar-Rasierer in der Hand. Sprachlos sieht Andrew, wie sich einer nach dem andern eine Glatze scheren lässt – 30 Jungs. »Wir sind deine Freunde, vergiss das nicht, Andrew. Egal was auf dich zukommt...!« Zwei Tage später kommt Andrew Gillespie ins Krankenhaus. Die Chemo nimmt ihn sehr mit. Doch Patrick beteuert ihm: »Bis es dir wieder besser geht, bleiben unsere Haare ratzekurz!« Jesus Christus wusste genau, was ihm bevorstand: die Hinrichtung am Kreuz. Doch bevor die Stunde gekommen war, lud er die Zwölf zu Tisch. Dort vertraut er ihnen sein Innerstes an: »Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide!« Was ersehnte Jesus von seinen Gefährten? Was suchte er an diesem Abend bei seinen Freunden? Was durfte er erwarten? Doch keiner der zwölf Jünger empfand die Verzweiflung des Meisters... Was ersehnt Jesus heute von seinen Jüngern? Was darf er jetzt von seinen Freunden erwarten? Wenn unser Herr am Vorabend seines Verrats und Elends schon kein Mitgefühl vorfand, darf er es nicht wenigstens heute von uns erwarten? In welcher Haltung kommen wir an Seinen Tisch? Gibt es noch brennende Herzen und eine „erste Liebe“? Zieht es uns überhaupt noch dorthin? Vielerorts ist das Abendmahl zum leeren Ritual erstarrt. Wie können wir ihm unsere Treue, Dankbarkeit und Wertschätzung angemessen ausdrücken? Wie wird er uns antreffen, wenn er bald kommt? (Hoffentlich so wie diesen: 2. Samuel 19,24!!!)
In der Hoffnung, dass dieses Heft dazu beiträgt, mit Freude und Sehnsucht unseren kommenden Herrn zu erwarten, grüßt
Andreas Fett
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