Liebe Freunde!
Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. (1. Johannes 3,1)
Am 26. Mai 2006 stach Edouard Michelin an Bord der „La Liberte“ in See. Von dieser Angeltour in Nordfrankreich ist der sympatische Chef des gleichnamigen Reifenkonzerns nicht wieder zurückgekehrt. Das Boot kenterte bei Nebel, aber ruhiger See, aus ungeklärter Ursache. Edouard Michelin und sein Bootsmann ertranken. Der 42-jährige Reifenboss hinterliess eine Frau und sechs Kinder. In einem kurzen Nachruf war folgende Begebenheit aus seinem kurzen Leben zu lesen:
Nach einer Firmentradition wurde der damals 16-jährige Edouard als einfacher Lehrling in das Familienunternehmen geschleust. Auf diese Weise sollte der Konzern-Erbe unerkannt seinen späteren Betrieb kennen lernen. Im einfachen Blaumann betrat er wie jeder andere Azubi etwas scheu die Fabrikhalle. Doch aus dem geplanten drei monatigen Inkognito-Praktikum wurde nichts. Wieso?
Edouard war seinem Vater – dem langjährigen Firmenchef François Michelin – so auffallend ähnlich, dass sein Gesicht ihn sofort entlarvte. Er glich seinem Vater zu sehr.
Alle Fabrikarbeiter begegneten schon am ersten Tag dem Junior-Chef so zuvorkommend und verstellt, dass der beabsichtigte Rollentausch keinen Sinn mehr machte.
Als ich die Geschichte von Edouard Michelin las, fragte ich mich: Warum wurde Jesus bei seinem Kommen auf diese Erde nicht sofort von allen erkannt? Wieso entdeckten nur die allerwenigsten seine Gottessohnschaft, obwohl er dem Vater so sehr gleicht?
Die Antwort liegt auf der Hand: Es lag an der fehlenden Vorstellung von Gott, dem Vater. Man fragte Jesus ratlos: »Wer bist du?« Jesus antwortete: »,Durchaus das, was ich auch zu euch rede‘. ... Aber sie erkannten nicht, dass er von dem Vater zu ihnen sprach.« (Joh 8,25-26) Später betete Jesus: »Gerechter Vater! Die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese (meine Jünger) haben erkannt, dass du mich gesandt hast.« (Joh 17,25) Jesus eröffnete seinen Jüngern: »Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir?« (Joh 14, 8-10)
Viel Gewinn beim Lesen dieser Ausgabe von fest+treu wünscht
Andreas Fett
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»Herr, zünde an den toten Reisighaufen meines Lebens, gib, dass ich aufflamme und für Dich verbrenne. Verzehre mein Leben, Herr, denn es ist Dein. Ich trachte nicht nach einem langen Leben, sondern nach einem erfüllten, gleich Dir, Herr Jesus!«
Jim Elliot (im Jahr 1948, † 1956)
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